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Architektur

Beim Passionsspielhaus, erbaut im Jahre 1895,  handelt es sich um einen schlicht gehaltenen Zweckbau. Der ganze Theaterbau ist konsequent in Holz konstruiert und seine Räume sind spartanisch einfach gestaltet. An den hohen Bühnenturm mit Giebeldach fügt sich ein niedrigerer Längsbau, der den Zuschauerraum aufnimmt. Während der Längsbau noch in ursprünglicher Art mit senkrechter Holzverschalung ausgeführt ist, wurde der Bühnentrakt Anfang der 1990er Jahre neu mit Eternitplatten verschalt.

Im Innern des Baus beeindruckt der mit einer sichtbaren Binderkonstruktion überspannte und dadurch stützenfreie Zuschauerraum. Fachhochschulen finden mit ihren Studenten den Weg nach Selzach, um dieses Werk zu besichtigen und zu studieren. Die Eigenheit des Saales besteht auch im scheunen-ähnlichen Charakter des Raumes. Es finden heute rund 700 Zuschauer Platz (früher über 1000). Die Bankreihen für die Zuschauer steigen zu den hinteren Rängen hin an, so dass alle Besucher eine bestmögliche Sicht auf die Bühne erhalten. Die Zuschauer gelangen mittels einer seitlich an den Längsbau angefügten Passerelle von aussen direkt zu den Sitzreihen. Alte Postkartenansichten zeigen, dass die einzelnen Eingänge ursprünglich vermutlich über eine Art Steg, der quer zum Längsbau stand, erreichbar waren.
Die Akustik des Raumes ist ausgezeichnet. Sowohl die Schallausbreitung als auch die Nachhallzeiten sind ideal für das Musiktheater. Die ungewöhnlich grosse Vorbühne vermittelt den Besuchern eine spezielle Nähe zum Bühnengeschehen.

Unter den Zuschauerrängen sind nebst Toiletten und Kassenhäuschen alle übrigen für den Theaterbetrieb erforderlichen Nebenräume wie Garderobe und Schminkraum für die Schauspieler untergebracht. Diese mussten demnach aussen an der Westseite des Längsbau entlang gehen, um von dort direkt von aussen oder aber durch das Kellergeschoss auf die Bühne zu gelangen.  Der Bühnenturm war zur Bauzeit mit modernster Bühnentechnik ausgestattet worden. Diese wurde erst im Jahr 2016 grundlegend moderniesiert. Gleichzeitig wurden icm Bühenenbereich weitere Änderungen vorgenommen, damit die heutigen sicherheitstechnischen Anforderungen  erfüllt sind. Zwischen der Bühne und den Zuschauerrängen befindet sich der versenkte Orchestergraben.

Das Passionsspielhaus steht heute unter Denkmalschutz. Die Akustik des Raumes ist ausgezeichnet. Sowohl die Schallausbreitung als auch die Nachhallzeiten sind ideal für das Musiktheater. Die ungewöhnlich grosse Vorbühne vermittelt den Besuchern eine spezielle Nähe zum Bühnengeschehen. Das Passionsspielhaus kann nur im Sommer genutzt werden.